Sölden setzt auf Solarenergie mit innovativem Speicher- und Notstromkonzept
icon.crdate29.04.2024
Sölden setzt auf Solarenergie mit innovativem Speicher- und Notstromkonzept
- Photovoltaikanlage auf Rathaus und Feuerwehrhaus liefert Strom für kommunale Gebäude und Straßenbeleuchtung
- Batteriespeicher im Keller des Rathauses speichert überschüssigen Strom und versorgt Rathaus und Feuerwehr bei Stromausfall
- Straßenbeleuchtung komplett auf LED umgerüstet
Sölden, 25. April 2024. Die Gemeinde Sölden realisiert ein zukunftsweisendes Energieprojekt: Auf dem Dach des Rathauses und des Feuerwehrhauses wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 24,6 Kilowatt Peak (kWp) installiert, die von naturenergie geplant und errichtet wurde. Die Anlage erzeugt Strom für das Rathaus und die Straßenbeleuchtung. Überschüssiger Strom wird in einem nach Bedarf erweiterbaren Batteriespeicher (mit einer Kapazität von 27 kWh) im Keller des Rathauses gespeichert. Der Batteriespeicher kann bei Bedarf die Stromversorgung von Rathaus und Feuerwehr übernehmen, wenn das öffentliche Netz ausfällt. Sölden ist damit eine der ersten Gemeinden in Südbaden, die Photovoltaik und Batteriespeicher kombiniert und ein Notstromkonzept umgesetzt hat.
Übergeordnetes Konzept
Das Projekt ist Teil eines übergeordneten Notfall- und Krisenmanagements, das die Gemeinde Sölden gemeinsam mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und der naturenergie AG erarbeitet hat. Die Gemeinde plant zudem, die Gebäudeheizung von Rathaus und Feuerwehr von Öl auf Strom umzustellen und eine Wärmepumpe zu installieren. Dadurch werden die Eigenstromnutzung und die Wirtschaftlichkeit der Anlage noch weiter erhöht.
LED-Straßenbeleuchtung
Techniker der naturenergie netze GmbH, einem Tochterunternehmen der naturenergie-Gruppe, haben außerdem die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde komplett auf LED-Leuchten umgerüstet. Insgesamt wurden mehr als 190 energiesparende und insektenfreundliche LED-Leuchten installiert. „Allein die jährliche Stromeinsparung der letzten 78 LED-Leuchten beträgt 14.000 Kilowattstunden pro Jahr“, erklärt Jürgen Schelb, Straßenbeleuchtungsspezialist bei naturenergie netze. Über einen Zeitraum von 20 Jahren reduziert die Gemeinde damit zusätzlich ihren CO2-Ausstoß um 121 Tonnen.
Die LED-Leuchten sind wartungsarm und haben eine Lebensdauer von rund 100.000 Stunden. Zum Vergleich: Herkömmliche Straßenleuchten müssen alle vier Jahre gewartet werden. Kommunen mit LED-Beleuchtung sind 25 Jahre wartungsfrei. Dadurch amortisieren sich die Anschaffungskosten bereits nach wenigen Jahren. ED Netze bietet Kommunen ein Komplettpaket für die Umrüstung an. Es umfasst Planung, Förderantrag, Bau und Betrieb der Straßenbeleuchtung.
Energiekosten senken
„Wir sind stolz darauf, dass wir als Gemeinde einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig unsere Energiekosten senken können“, sagt Bürgermeister Markus Rees. „Mit der Photovoltaikanlage und den Batteriespeichern sind wir unabhängiger vom Stromnetz und können die Handlungsfähigkeit auch in Krisensituationen sicherstellen.“ Rees lobte außerdem die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Ohne dieses zielstrebige Engagement wären wir längst noch nicht da, wo wir heute sind.“
Jörg Bleile, Kommunalberater bei naturenergie, lobt die Gemeinde für ihre Vorreiterrolle: „Sölden zeigt, wie man mit moderner Technik und innovativen Konzepten die Energiewende vor Ort gestalten kann. Die Kombination aus Photovoltaik und Batteriespeicher zur Versorgung der kommunalen Gebäude und der Straßenbeleuchtung mit Notstromfähigkeit ist ein Leuchtturmprojekt für die Region und ein Vorbild für andere Gemeinden.“
„Das Projekt hatte zwei Ziele: PV-Strom für das Rathaus und die Straßenbeleuchtung sowie Notstromversorgung bei Stromausfall. Der Batteriespeicher war dafür wichtig, aber auch teuer. Mit Hilfe des Grüner Strom Labels wurde eine gute und wirtschaftliche Lösung für Sölden gefunden“, sagt Thomas Rasilier, Projektleiter bei naturenergie.
Markus Koselowske, Photovoltaikspezialist bei naturenergie, erklärt: „Die Eigenstromnutzung von Photovoltaikanlagen wird für Gemeinden, Unternehmen und Privatkunden immer sinnvoller, da die Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht mehr attraktiv sind. Im Gegensatz zu früher, als die Photovoltaikanlagen vor allem nach Süden ausgerichtet wurden, um möglichst viel Strom ins Netz einzuspeisen, können heute auch Ost- und Westdächer optimal genutzt werden.”
Foto: Zukunftsweisendes Energieprojekt in Sölden umgesetzt: (v. l.) Bürgermeister Markus Rees sowie Jörg Bleile, Markus Koselowske, Jürgen Schelb und Thomas Rasilier von naturenergie bzw. naturenergie netze. Foto: naturenergie